„Ein vielversprechender Start“

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Hintergrundgespräch zu MetrioPharms präklinischer COPD-Studie

Dr. Sara Schumann, Projektmanagerin Research & Development bei MetrioPharm, hat die präklinische Studie geleitet

MetrioPharm hat eine präklinische Studie in einem neuen Modell abgeschlossen. Wie sah dieses Modell konkret aus?

Dr. Sara Schumann: Wir haben ein ex vivo Modell gewählt, also ein Modell welches an einem isolierten Herz-Lungen-System durchgeführt wird. In unserem Versuch wurde die Lunge Zigarettenrauch ausgesetzt und dadurch das Rauchen simuliert. Sowohl in unserem Modell als auch im Menschen führt Rauchen zu einer verstärkten Bildung von 3-Nitrotyrosin, welches im Lungengewebe nachgewiesen werden kann.

Wie sind die Ergebnisse der Studie?

Dr. Sara Schumann: Wir konnten klar zeigen, dass die 3-Nitrotyrosin Gehalte signifikant niedriger waren, wenn die Lunge mit MP1032 behandelt wurde. Insgesamt haben wir drei Dosierungen von MP1032 getestet und wir sehen in den Ergebnissen eine deutliche Dosisabhängigkeit. Bei der höchsten Dosierung mit MP1032 konnten wir den gleichen 3-Nitrotyrosin Gehalt feststellen, wie bei der Negativkontrolle ohne Zigarettenrauch. Man kann also sagen: Besser hätten die Ergebnisse in diesem Modell nicht aussehen können.

Was lässt sich aus diesem vereinfachten Modell lernen?

Dr. Sara Schumann: Es handelt sich um ein Modell für die Krankheit COPD, oder Chronic Obstructive Pulmonary Disease. Klinische Daten gehen davon aus, dass 3-Nitrotyrosin nicht nur ein Biomarker für diese Erkrankung ist, sondern auch einen funktionellen Effekt auf das Krankheitsgeschehen selbst hat.

Man könnte also COPD-Patienten mit MP1032 behandeln?

Dr. Sara Schumann: Ja, hier gibt es weltweit sicherlich ein sehr grosses Potential, denn die Inzidenzen steigen. COPD ist streng genommen nicht eine einzelne Krankheit, sondern eher der Sammelbegriff für eine Gruppe von Lungenkrankheiten. Es gibt zwar für einzelne Teilaspekte bereits Therapieansätze, aber ein kausales Medikament, also eine Möglichkeit die Ursachen von COPD zu behandeln, existiert bisher nicht. Da die vermehrte Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) in der Krankheitsentwicklung sehr grundlegend ist, sehen wir hier grosse Chancen für einen ROS-Scavenger wie MP1032.

Wie kommt es, dass MetrioPharm nach dieser Studie erwägt MP1032 in einer neuen Darreichungsform zu entwickeln?

Dr. Sara Schumann: Da unsere ersten Ergebnisse für COPD sehr positiv ausgefallen sind, schauen wir nun, wie langfristig ein echter medizinischer Mehrwert geschaffen werden könnte. Bei der Behandlung von Lungenkrankheiten gibt es eine Besonderheit: Man hat die Möglichkeit den Wirkstoff über die Atemwege direkt ins Zielorgan zu bringen. So fallen die systemischen Verluste durch Verdünnung im Blutkreislauf weg. Wir bekommen, kurz gesagt, hohe MP1032 Konzentrationen direkt dorthin, wo sie gebraucht werden.

Die Entwicklung in COPD soll also fortgesetzt werden?

Dr. Sara Schumann: Die Ergebnisse dieser präklinischen Studie sind ein wirklich vielversprechender Start, jetzt müssen wir die nächsten Schritte planen.

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