MetrioPharms frühe Interventionsbehandlung für leichte bis mittelschwere COVID-19 Fälle

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Im Rahmen  der COVID-19-Initiativen von Horizon Europe erhielt MetrioPharms „iMPact“-Projekt im November 2021 eine Förderung in Höhe von insgesamt 7,9 Millionen Euro. MP1032 soll als eine mögliche Frühinterventionsbehandlung bei leichten bis mittelschweren COVID-19 Erkrankungen klinisch validiert werden. Für dieses Projekt hat sich die MetrioPharm mit drei Konsortialpartnern zusammengeschlossen: ImmunoLogik, Catalyze und PHOX Consulting e.U. Unser Kooperationspartner Catalyze sprach mit Dr. Wolfgang Brysch, Chief Scientific Officer und Chief Medical Officer der MetrioPharm, um weitere Details über das aktuelle iMPact-Projekt in Erfahrung zu bringen. Hier folgt der Artikel:

MetrioPharm
Die MetrioPharm mit ihrem Hauptsitz in Zürich ist ein biopharmazeutisches Unternehmen in der klinischen Phase, das es sich zum Ziel gesetzt hat, neue Therapien für akute und chronische Entzündungskrankheiten zu entwickeln. Das Hauptaugenmerk der MetrioPharm liegt auf der Entwicklung neuer entzündungshemmender Medikamente. Insbesondere mit seiner Leitsubstanz MP1032, einem neuartigen, oral verfügbaren Immunmodulator, der, wie Dr. Brysch erklärt, auch eine starke antivirale Wirksamkeit aufweist, hat das Unternehmen bereits Versuche in Autoimmunerkrankungen durchgeführt.

„Obwohl wir uns nach wie vor auf die Behandlung chronischer Entzündungskrankheiten konzentrieren, kam uns Anfang 2020 der Gedanke, dass unser Wirkstoff, der sowohl sehr sicher, als auch entzündungshemmend ist, auch zur Behandlung der akuten Entzündungskrankheit COVID-19 eingesetzt werden könnte. Wir fühlten uns in der Verantwortung das dann auch zu untersuchen. In einer Kooperation mit dem Virologie-Labor der Universität Erlangen-Nürnberg haben wir unsere Leitsubstanz MP1032 gegen SARS-CoV-2 in präklinischen viralen Infektionsmodellen getestet und festgestellt, dass dieses Molekül auch eine antivirale Wirkung hat.“

Der Schwerpunkt von iMPact: Das Molekül MP1032
MP1032 wirkt auf das zelluläre Redox-Gleichgewicht, indem es überschüssige Mengen reaktiver Sauerstoffspezies aufspürt und neutralisiert. Auf diese Weise wirkt MP1032 als Mittel gegen oxidativen Stress in infektiösen Zellen und kehrt die Bedingungen um, die das Fortschreiten der COVID-19-Krankheit begünstigen. Mit seiner kombinierten Anti-SARS-CoV-2- und Anti-Zytokin-Aktivität kann MP1032 sowohl die virale Replikation als auch die Überaktivierung des Immunsystems in COVID-19 bekämpfen.

Dr. Brysch erklärt: „Es scheint so zu sein, dass die RNA-Viren das zelluläre Redox-Gleichgewicht ein wenig verschieben, um die Zelle so umzuprogrammieren, dass sie Viruspartikel produziert. Unser Wirkstoff kann dieses Gleichgewicht wieder in den normalen physiologischen Zustand versetzen. Wir sehen das Potenzial darin, dass MP1032 sehr unabhängig vom Virustyp ist, so dass es bei jeder zukünftigen COVID-19-Mutation oder jedem neu aufkommenden Virus funktionieren sollte. COVID dient also möglicherweise nur dem Beweis für das generelle Konzept, dass MP1032 bei künftigen Pandemien eingesetzt werden könnte.“

iMPact und die Zusammenarbeit mit den Konsortialpartnern
Die Ausschreibung von Horizon Europe COVID-19 mit dem Titel „Impfstoffe und therapeutische klinische Studien zur Förderung der COVID-19-Prävention und -Behandlung“ erfolgte im April 2021. Die Bewerbungsfrist lief bereits im Mai ab und ließ der MetrioPharm lediglich ein kleines Zeitfenster, um sich auf diese Finanzierungsmöglichkeit zu bewerben.

Dr. Brysch beschreibt, wie er auf Catalyze als einen möglichen Kooperationspartner stieß: „Wir haben generell hohe Ansprüche an unsere Dienstleistungspartner und waren aufgrund früherer Erfahrungen vorsichtig. Aber schon bei unserem ersten Kontakt mit Catalyze war klar, dass das Team sehr professionell arbeitet. Ich muss sagen, dass unsere Erwartungen sogar teilweise übererfüllt wurden. Ich denke, die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert.“

Trotz des engen Zeitrahmens waren die Metriopharm und ihre Konsortialpartner in der Lage, einen erfolgreichen Antrag einzureichen.

iMPact in der Klinik
MetrioPharm‘s iMPact-Projekt begann im August 2021 mit dem Ziel, die Leitsubstanz MP1032 bei symptomatischen, hospitalisierten COVID-19-Patienten klinisch zu validieren. Derzeit läuft die klinische Studie der Phase II. MP1032 wird dahin gehend untersucht, ob das Fortschreiten der COVID-19-Krankheit gestoppt werden kann, die Krankenhausaufenthaltsdauer verkürzt und möglicherweise sogar Fälle von „Long Covid“ verhindert werden können.

Dr. Brysch: „Das derzeitige Umfeld stellt viele Herausforderungen an die Durchführung einer Studie, da die klinischen Zentren jetzt unter einem enormen Arbeitsdruck stehen. Der wichtigste Meilenstein und im Grunde der Dreh- und Angelpunkt sind die Top-Line-Daten der klinischen Studie, die wir im nächsten Jahr erwarten. Diese werden uns Aufschluss darüber geben, wann und wie wir weiter vorgehen können.“

Die Markteinführung von MP1032 könnte die durch COVID-19 verursachte Krankheitslast erheblich verringern, da Krankenhäuser weniger COVID-19-Patienten aufnehmen müssten und somit Kapazitäten frei werden, um anderen Patientinnen und Patienten, die nicht von COVID betroffen sind, eine qualitativ hochwertigere Versorgung zu bieten.

Dr. Brysch erklärt: „Das Grundprinzip lautet: Wenn wir den Schweregrad der Krankheit hinreichend abmildern können, sollte COVID kein Problem mehr darstellen. Wenn die Menschen nicht mehr daran sterben und nur noch leichte Symptome aufweisen, dann ist diese Pandemie für die Gesellschaft kontrollierbar.“

Unter den gegebenen Umständen sind die bisherigen Rekrutierungszahlen von Patientinnen und Patienten für diese internationale klinische Studie der MetrioPharm vielversprechend.

Dr. Wolfgang Brysch
Dr. Wolfgang Brysch, CSO und CMO bei Metriopharm

Dieser Artikel wurde vom iMPact-Partner Catalyze verfasst und publiziert. Das Original finden Sie hier.